So schön war Wacken 2017

On: 18/08/2017
Volbeat auf dem Wacken 2017 Volbeat auf dem Wacken 2017 schwarzepresse.de

So schön war Wacken 2017

Warum das W:O:A trotz Schlamm jedes Jahr ein Highlight ist

Gerade vom Wacken zurück, erstaunlich braun gebrannt und nach zwei angehängten Urlaubstagen in Hamburg auch gut erholt, fragen einen die Daheimgebliebenen ja immer neugierig, wie es so war. Gab es wieder Unwetter? (Nur kurz.) War der Schlamm wieder so schlimm? (Ging eigentlich!). Hat jemand gespielt den ich auch kenne? (Alice Cooper, Boomtown Rats, Ugly Kid Joe.) Wie war es denn? (Na, mega!) Und wir taumeln zurück in unsere Euphorie.

Gut für die Haut ist Wacken allemalSeit diesem Jahr konnten erstmals alle Anreisenden kostenlos ab Montag 15 Uhr campen. Die Einweiser waren am Abend schnell damit, das Feld zu ordnen und den Horden anreisender Festivalfans jeweils einen Platz zuzuweisen. Wir campten dank einer Panne nicht in der ersten Parzellenreihe in Richtung Infield, sondern in der zweiten und waren dennoch recht zufrieden mit unserem Platz. Er versprach Ruhe und einige von bierseligen Grabenstolperern verursachte, lustige Momente. Auch die Nachreise unserer Freunde klappte super, war der Platz in der Kürze der Zeit von den Einweisenden auch recht eng bemessen.

Die ersten Tage in Wacken verbringen wir stets mit Shopping. Hier eine Tasche, ein Gürtel, eine Sonnenbrille oder skurrile Mitbringsel für die Daheimgebliebenen, der Metal Market bietet sehr viele, teils hochwertige Stände, rückte in diesem Jahr direkt neben die Beergarden Stage und war  eine willkommene Abwechslung zum Camp. Auch, da nur an einem Tag ein kleines Unwetter mit Wind und tosendem Regen über uns hereinbrach, genossen wir in diesem Jahr besonders die Zeit vor dem eigentlichen Festival. So besuchten wir Bekannte im Dorf und statteten den Verkäufern der Hauptstraße mit ihren kleinen Bühnen, selbstgemachtem Eierlikör, Omas Waffeln und ihrer selten so erlebten Gastfreundschaft einen Besuch ab.

 

Der SchuhfriedhofIn diesem Jahr gab es weitere Neuerungen. Cashless-Payment im Infield, dass das Mitführen von Bargeld überflüssig machte, aber außerhalb des Infield und bei den fliegenden Bierverkäufern nicht akzeptiert wurde,  zum Beispiel. Zudem gab es eine Bierpipeline, die Wartezeiten enorm verkürzte, eine regen- und sonnengeschützte Chill-Out-Area nahe des Infield, die immer gut besucht war, und neue Namen für die Bühnen im Infield. Aus Black, True und Party Stage wird nach Abstimmung unter den Fans Faster, Harder und Louder – eine sinnvolle Benennung. Auch am Sound hatten die Wackenmacher getüftelt und mit einem neuen Partner und mehr Boxen deutlich hörbar für uns auf ein klareres Klangbild hingearbeitet. Die Toilettensituation mit wassergespülten Keramikörtchen erschien uns nochmal angenehmer als im letzten Jahr. Einzig vorn neben den Hauptbühnen kam es wie in jedem Jahr zu riesigen Überschwemmungen und bis zu einer Stunde Wartezeit. Das Merch wurde qualitativ verbessert, zudem gab mit der zum Ticket gehörigen Full Metal Bag neben zahlreichen kleinen Gimmicks eine den Richtlinien entsprechende Tasche, in der trotz verstärkter Kontrollen eigene Habseligkeiten mit ins Infield genommen werden durften. Wie immer waren wir über alle Neuerungen dank Social Media und Webseite bestens informiert, auch stellten sich die Wackenmacher online den Fragen und Kritiken der Fans. Für uns ein echter Pluspunkt in der jedes Jahr nervenaufreibenden Festivalvorbereitung. Mit Vorfreude schauten wir also die Podcasts von Harry Metal, betrachteten, wie unsere Lieblingsbühnen wuchsen und bereiteten uns entsprechend mit kleinerem „Handgepäck“ und Studieren der neuen Pläne „Holy Wacken Land“ (Infield) vor.

In Wacken freuten wir uns auf Traditionen. Den Schuhfriedhof voll schlammerstickter Boots, die Zeitung Festival Today voll mit Interviews, Berichterstattung, Anekdoten, Kleinanzeigen, witzigen Bildern und beispielsweise einem Beitrag, der psychologische Gründe dafür benannte, warum auf Festivals Menschen auf einmal extravertiert werden, die sonst vielleicht schüchtern oder zumindest angepasst leben.

 

Sir Bob GeldorfAm Mittwoch ging das eigentliche Abenteuer los. Aufgeregt wie junge Hunde stellten wir uns besonders zeitig an der gigantischen Zeltbühne an, um Ugly Kid Joe ja nicht zu verpassen. Menschen strömten aus dem Zelt, irgendwann strömten wir hinein und erstarrten voll Gänsehaut. „Cats In The Cradle“ erklang, wir stimmten sofort ein, suchten uns einen Platz in der Menge und waren selig. Das gesamte Zelt sang euphorisch, der Sound brillant, die Band spitze. Dafür hatte sich das Warten gelohnt. Insgesamt spielte die Band ein mitreißendes Set mit einer Mischung aus neuen Songs und den Liedern unserer Kindheit und Jugend.

Eine perfekte Einstimmung für Sir Bob Geldorf und seine Boomtown Rats. Mit einer unfassbaren Bühnenpräsenz und einem Leoparden-Anzug zog Geldorf zumindest uns in seinen Bann. Wie ein junger Gott verschwand er in der Welt von Songs von Rat Trap oder dem unfassbarem Song „I Don’t Like Mondays“. Das gesamte Publikum klatschte, viele sangen den Refrain mit, Geldorf schafft es dabei seinen Klassiker nicht zu einem Partylied sondern zu einer bedächtigen Hymne werden zu lassen. So viel Livemagie sorgte bei dem ein oder anderem schon für feuchte Augen. 

 

Mamboliebe!Natürlich war für uns Mambo Kurt wie in jedem Jahr Gesetz, auch wenn wir nach diesen beiden, den, wie in den letzten Jahren auch überzeugenden, Headlinern des Wackenmittwochs, beruhigt hätten ins Zelt gehen können. Doch ohne „Döp Döp Döp“, tanzenden Gogos aus der Masse auf der Bühne und Herrn Kurts schiefem Gesang sind wir eben auch nicht glücklich. Wild springend, tanzend, grölend verabschiedeten wir uns in die Nacht, warteten doch am folgenden Nachmittag und Abend großartige Acts auf uns.

 

Weil wir es womöglich schon vermisst hätten, kam dann Donnerstag besagter Wolkenbruch. In wasserundurchsichtigen Regenjacken und Gummistiefeln hielten wir Pavillons fest, sicherten unsere Zelte mit uns drin und unterstützen die Nachbarn beim Wiederaufbau ihres eingebrochenen Camps. Als die Sonne wieder rauskam machten wir uns auf ins Infield, wo trotz verstärkter Drainagen wadenhoher Schlamm ein Dejá Vu hervorrief.

Typische Showgesten aber super gespielt: EuropeEurope hatten wir vor zwei Jahren schon einmal am Mittwochabend gesehen und in hervorragender Erinnerung. Ganz so mitreißend wie am ersten Wackenabend im Zelt damals konnte uns die musikalisch sehr gut aufgestellte Band diesmal nicht, allerdings schwappte zu „Rock The Night“, „Superstitious“ und natürlich „Final Countdown“ die Stimmung über. Besonders letzter Song, am Abend zuvor bei Mambo Kurt mit lautem „Dödödööödöööö“ schon geübt, wurde vom Wackenpublikum gefeiert, das lauthals grölte.

 

Als Status Quo, die unfassbarer Weise in den 60er Jahren gegründet wurden, die Bühne betraten, passten sie auf den ersten Blick ebenso wenig ins Umfeld wie die Boomtown Rats am Vorabend. In weißen Hemden und gut gelaunt, die Gitarren hochgeschnallt und parallel zueinander im Takt geschwenkt, eroberten sie im Flug die Sympathien der Metalfans. Die Setlist war eine Best Of: „Caroline“, „Hold You Back“, ein Medley unter Anderem mit „What You’re Proposing“, später „Whatever You Want“ und „Rocking All Over The World” war perfekt für den sonnigen Vorabend. Das Highlight und wieder gänsehautträchtig war definitiv der bedächtig startende Song „In The Army Now“, der von den Wackenern ab dem ersten Takt mitgesungen wurde und später die Stimmung zum Explodieren brachte.

 

Alte Herren, coole Rockmusik: Status QuoAccept kündigte eine gewaltige Special Show an und präsentierten die wohl größte Show ihres Lebens. Zur Night To Remember hatten sie das tschechische Nationalorchester dabei und spielten ein grandioses Set. Der Starter „Die By The sword“ war eine Weltpremiere, auch der Song „Koolaid“ wurde das erste Mal – zu Beginn allein und ohne Streicherunterstützung - gespielt. Nach dem Schwerpunkt auf dem neuen Album übernahm das Tschechische Symphonie Orchester mit einem Solo, spielte Stücke von Chopin, Beethoven, Vivaldi und Mozart und entzückte das Publikum merklich. Wolf Hoffmann inszenierte damit sein Soloalbum Headbangers Symphony, und bereitete den gemeinsamen Showdown vor. Gemeinsam spielten Band und Orchester Accept-Klassiker mit aufwändiger Mediashow, bis zu „Metal Heart“, „Teutonic Terror“ und natürlich „Balls To The Wall“ die Stimmung kochte.

 

 

Die Ruhe vor dem Sturm zu VolbeatBis jetzt war es nah an der Bühne gemütlich. Der zweite Headliner des Abends, Volbeat, jedoch, sorgte für Drängeln und später für wildes moshen. Nach einer Fotosession zogen wir uns zurück, steckten die Stiefel in den Schlamm und sangen Arm in Arm die Hymnen der sympathischen Dänen. Ein Feuerwerk der Scheinwerfer, Pyroeffekte und Hits – so lässt sich die Show von Volbeat zusammen fassen. Gehen sie auf Tour, so spielen sie auf vielen Festivals, oft mit dem gleichen Set. Ein Glück, dass so ein Auftritt in Wacken eigentlich immer etwas Besonderes bereithält. Wie bereits zuvor wurden Volbeat zu unserer vollsten Verzückung von Mark „Barney“ Greenway von Napalm Death unterstützt, der zu Evelyn in gewohnter Manier die Harder-Stage quasi anzündete. Nach einem fulminanten Hitfeierwerk mit „Lola Montez“, „Sad Man’s Tongue“, „Black Rose“, „For Evigt“, „Dead But Rising“, und dem für Chris Cornell und Chester Bennington inszenierten „Goodbye Forever“ gingen Volbeat nach einem extra langen Set mit ganzen zwei Zugaben und wir waren endgültig durch für diesen Tag.

 

Apocalyptica: Action on CellosMittlerweile war es schon Freitag und wir wussten, am nächsten Tag würde unser Jahreshighlight schon wieder vorbei sein. In der Sonne genossen wir deshalb den Auftritt von Trivium, die Wacken als das beste Festival der Welt bezeichneten. Als Fans von früher warteten wir ein bisschen darauf, dass wir endlich in unseren Gummistiefeln auf und ab hüpfen konnten und zur Zugabe schafften Trivium es dann auch. Wir standen in Schlamm zu „In Waves“, gröhlten mit und tanzten so gut es eben ging. Im wunderschönen Sonnenuntergang machte die Show von Apocalyptica im Anschluss ebenso richtig Spaß. Nicht nur, dass die Finnen nach 20 (!) Jahren (ja, wir sind alt) mal wieder ihr Metallica-Set auf die Festivalbühne brachten, auch tat die Musik ganz ohne Gesang der Stimmung diesmal keinen Abbruch. Auf anderen Festivals und zur falschen Zeit konnten Apocalyptica der Stimmung manchmal schlecht tun, hier zeigten die Wackenfans, wer für sie mal ein gebürtiger Headliner wäre. „Enter Sandman“, „Sad But True“ oder „Seek And Destroy“ wurden ebenso mitgesungen wie der letzte Song „One“ und man sah beiden, Publikum und Band den Spaß an dieser Show an.

 

Dave Mustaine himselfEmperor sind seit ihrer Reunion auf dem Wacken ein Garant für ein dunkelschwarzes Infield voll reckender Fäuste. Spielten sie diesmal nicht im Hellen, passte die Kulisse zu Ishan und seiner aus Norwegen stammenden Band. Mit erst neuen, später alten Werken begeistert Emperor das Publikum, spielt recht komplexe Stücke und überzeugt meist auch klang- und stimmlich.  

Wacken verbannte schon im letzten Jahr die großartigen Parkway Drive auf die ehemalige Party Stage rechts außen, diesmal taten sie es mit den Architects. Metalcore und die Menge und Energie der Fans unterschätzen die Wackenmacher scheinbar gern, sind die benannten Bands woanders doch Headliner und bekommen Pyroshows und Bühnenaufbauten wie aus dem Bilderbuch. Doch Architects waren schon immer karger, sie widmen ihr Set ihrem verstorbenen Gitarristen und  Songwriter Tom Searle und bewegen ihre Fans ganz sprichwörtlich und auch im übertragenen Sinne. Zu Songs wie „These Colours Don’t Run“ oder „Downfall“ zeigt sich die Größe der Briten und wir sehen sie in ein paar Jahren wie Parkway Drive hoffentlich monumental gewaltig auf Faster oder Harder wieder.

 

Megadeth nutzten die große Bühne wie irre, hatten Videoshows auf den LED-Leinwänden und scheinbar eine Bühnenchoreo einstudiert. Vom Gefühl her fanden wir Megadeth schonmal besser. Vielleicht liegt es an häufigen Musikerwechseln, dass die Stimmung manchmal gut, manchmal fühlbar eher Show ist, doch musikalisch kann man Dave Mustaine und seinen Kollegen keine Abstriche machen. Die Augen hatten was zusehen, die gesellschaftskritischen Songs waren perfekt inszeniert und ob neue Songs wie „In My Darkest Hour“, das überragende „Peace Sells“ oder der Klassiker „Symphony Of Desctruction“, das Thrash-Inferno machte Spaß und Lust auf den nächsten Act: Marilyn Manson.

 

Marilyn Manson in einem seiner guten MomenteHätte Marilyn Manson mal auch Lust gehabt, wäre es bestimmt kein schlechtes Konzert gewesen. Vor 10 Jahren letztmals live gesehen freuten wir uns eigentlich auf eine Show mit neuen und alten Songs, spannender Liveshow und stimmlich guter Inszenierung. Doch es kam anders. Erst hörten wir eine viertel Stunde lang „The End“ von den Doors und betrachteten, wie Nebel die Bühne überflutete. In seinem eineinhalbstündigem Slot schaffte Marilyn Manson weniger Songs als andere Künstler in einer Stunde, das coolste an dem leicht pummlig gewordenem Künstler war wohl das Mikrofon in Schlagringform. Manson taumelte etwas, spielte um die Deko (einem Thron) umher, beleidigte und nuschelte ins Mikro, stimmliche Größe zeigte er dabei selten. Auch wenn er mit einem Ausflug in die guten alten Zeiten mit „Great Big White World“ oder „Dope Show“ die Fans zu kriegen, so richtig sprang der Funke nicht über. War Manson gelangweilt? Auf Drogen? War der minutenlange Abgang nach jedem Song zum Nachschminken oder eine Pipipause? Warum rollte er plötzlich lachend über die Bühne statt das zu tun, wofür er bezahlt wurde? Und warum musste eine Mitarbeiterin aus der Crew für ihn Beleidigungen ans Publikum übersetzen? Das „Hier ist es wie im Kindergarten, ihr sollt verscheißt nochmal abgehen!“, geben wir gern zurück – Marilyn Manson, das war nix außer zum Lachen!

 

Am nächsten Tag hatten wir wieder richtig Bock und tanzten zu Russkaja durch den Schlimm. Ob man es jetzt Polonaise oder Circle Pit nennt bleibt offen, auf jeden Fall schaffte die Band es mit ihrem folkloristischem Metal-Ska richtig gute Laune zu verbreiten.

Parallel zu Russkaja traten die Max & Igor Cavalera an und returnten zu ihren „Roots“, was uns natürlich dazu trieb, die Stimmung da drüben auf der Faster-Stage mal mitzunehmen. Mit Sepultura-Songs in einem Sandwich aus „Roooots, bloody Rooots“ und mit einem Ace-Of-Spades-Cover schafften es die Cavalera, das Infield schon zu früher Stunde voll zu kriegen und laut gröhlen zu lassen. 

Bei so viel Freude nimmt man ihr auch den Matsch am Schuh nicht übelMr. "The one and only dreadlock" Cavalera

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

Ein besonderes Highlight war für uns an diesem Samstag auch der Videodreh zu Motörheads Coverversion von David Bowies „Heroes“. Seit Tagen über die Videoleinwand angekündigt wurde der Dreh während eines Changeovers zu einem Headliner. Vor vollem Infield moderierten die Wackenmacher die Karaokerunde für die scheinbar noch müden Wackenbesucher an, die in der ersten Runde zäh und wenig treffsicher, in der zweiten Runde lauter und enthusiastischer mitsangen. Immer wieder schwenkte die Kamera durch die Menge, filmte sich schunkelnd in den Armen liegende Männer und konzentriert singende Fangruppen. Für Lemmy gab eben jeder noch einmal sein bestes!

Thüringens Metalcore-Walze rollt durch WackenHeaven Shall Burn haben angekündigt, sich zurück zu ziehen und durften vorher nochmal nach Wacken kommen, um allen zu zeigen, was man wohl vermissen würde. Wir erinnern uns an Circle Pits bis zu den Fresständen („Bringt mir mal n Döner mit“) und epische Konzerte, diesmal lässt schon der Bühnenaufbau erahnen, dass es heftig zur Sache gehen würde. Marcus Bischof in rotem Hemd, die Band in schwarz vor Nebelkanonen, Pyros und eine Endzeitszenerie. Dazu Songs wie „Voice Of The Voiceless“, „Counterweight“, dem Edge Of Sanity-Cover „Black Tears“, das als Zugabe gereicht wurde und natürlich der Übersong „Enzeit“. Wir sind euphorisch und ein bisschen traurig. Letzter Tag Wacken, vielleicht ein letzter mal in langer Zeit HSB live, es ist zum Mäuse melken. Danke Alice Cooper dass du uns aus der Lethargie rettest!

 

 

Alice Cooper, der Altmeister hat's immernoch draufDer unfassbare Alice Cooper ist mit seinen 69 Jahren sicher Vorbild gewesen früher für den kleinen Marilyn Manson. Das sollte er immer noch sein. Mit fast einem halben Jahrhundert Bühnenerfahrung hat der sympathische Frontmann der nach ihm benannten Band nichts an Grusel, Gesangsqualität, Ideenreichtum und Freude bei der Show verloren. Mit vielen, vielen Klassikern wie „Under My Wheels“ oder „No More Mr. Nice Guy“,  „Poison“ oder „Feed My Frankenstein“ setzt sich Cooper selbst ein Denkmal. Auf der Bühne zeigt er seine liebsten Tricks, bekommt Elektroschocks auf einem OP-Tisch, wird von einer Guillotine geköpft und in eine Zwangsjacke gesteckt. Die Fans im Publikum lachen, jubeln, singen mit. Bis zuletzt – wo Alice Cooper mit „Ace Of Spades“ Lemmy Kilmister und Motörhead Tribut zollen. Was für ein Auftritt, was für eine Stimmung, was für eine tolle Show! Besser kann Wacken für uns nicht mehr werden. Trotz den oft gesehenen Avantasia, Amon Amarth, Kreator oder Soilwork, trotz der Nachtschicht von J.B.O. verlassen wir ehrfürchtig das Infield.

Der Schlamm war wie immer kräftezehrend und man musste sich oft für weniger Bands und kürzere Wege entscheiden. Doch für (fast) jede gesehene Show hat sich das Waten durch den wadenhohen puddingfarbenen Matsch elohnt! Wir freuen uns auf nächstes Jahr, auf Arch Enemy, Belphegor, Deserted Fear, Epica, Nightwish, Sepultura, Watain, In Extremo und weitere Bands, die jetzt schon angekündigt sind. Und wie immer stirbt die Hoffnung zuletzt: Lieber Gott des Wacken, bitte mach dass wir die Gummistiefel EIN MAL im Auto lassen können! Schwarze Presse over and out!

 

 

 

 

 

Read 3061 times Last modified on 29/06/2018

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