02.-04.08.2018: Wacken Open Air (Wacken)

On: 26/06/2018
Kreator Pitview Kreator Pitview www.wacken.com

Wacken, das ist wenn der Metal von Mittwoch bis Samstag erklingt

Ausgewogenes Line-Up, grandiose Infrastruktur, gute Frauenquote UND: Noch Tickets vorhanden

Die letzten 5.000 Tickets für Wacken Open Air sind noch zu haben und wer immer schon mal in den hohen Norden zum lautesten Metalfestival Deutschlands wollte, der sollte zuschlagen.

Auch ein Jahr vor dem großen Fest zum 30. Festivalgeburtstag werden die Wacken-Macher nicht müde, sich selbst zu überdenken und auf ihre Fans zu hören. Nicht nur, dass ein sympathisches Mädel, deren Foto auf der Facebook-Seite im Rahmen eines Beitrags gezeigt wurde, spontan ein Ticket geschenkt bekam, auch weicht das Wacken etwas ab von immer den gleichen Bands auf immer den gleichen Bühnen.

Ja, natürlich gibt es sie, einen Udo Dirkschneider, der Accept-Sogs vor seiner Metalhead-Rente während der Night To Remember 2018 performt, Judas Priest, die momentan auf gefühlt jedem Festival spielen und wie alle zwei Jahre wieder auch Arch Enemy, Helloween, Running Wild, Onkel Tom, Children Of Bodom, Sepultura, Nightwish, In Flames, Doro (die übrigens in der Metal Church spieltl!) oder Steel Panther.

Aber es gibt auch weitere Highlights. Die Heavy-Metal-Band Ghost mit ihrer fantastisch erzählten Geschichte. Die Klassiker Danzig mit einer Show zu ihrem 30-jährigem Jubiläum. Otto und die Friesenjungs, die freitags nach Clawfinger parallel zu In Flames spielen. Heilung und Heidevolk als Pagan-Metal-Vorreiter. Nazareth („Love Hurts“), die mittwochs mit den Sleeze-Rockern der Backyard Babies zusammen das Klassiker-Highlight werden. Und Vince Neil, der das Beste von Mötley Crew spielen wird.

Doch gehen wir etwas ins Detail:

Für Abwechslung ist auf dem Wacken definitiv gesorgt: Adler’s Appetite spielen in ihrer Setlist alte Guns’n’Roses Songs um der Vergangenheit des Ex-G’n’R-Drummers gerecht zu werden. Extrabreit, die NDW-Band, die mit „Hurra, Hurra, die Schule brennt“ erfolgreich wurde, spielt auf der Beergarden-Stage, direkt nach Disneyland After Dark-Sänger Jesper Binzer. Fish, Sänger der britischen Rockband Marillion, gilt als einer der Vorreiter des Progressive Rock und bringt zum Sonnenuntergang sicher eine fantastische Stimmung auf den Acker. Für Rock’n‘Roll und Spaß stehen sicher Alestorm aber auch die Punkband Stiff Little Fingers. Vielleicht bringt uns die Kombi aus Behemoth und Judas Priest eine Überraschung: Rob Halford sagte in einem Interview vergangene Ostern, dass er für ein Black Metal Projekt mit den Polen durchaus offen wäre. Natürlich gibt es auch eine Menge Mittelalterrock und Folk Metal, so von Ensiferum oder Korpiklaani.

Der Vorteil an acht Bühnen ist: Man kann zahlreiche Bands sehen. Der Nachteil an acht Bühnen ist: Man muss sich entscheiden.

Für Freundes des Black Metal wird das leicht. Dimmu Borgir melden sich nach einiger Zeit Funkstille für eine exklusive Festivalshow zurück, auf dem Wacken wird das Genre zudem gestützt unter Anderem von Enslaved, Watain, Gaahls Wyrd (mit Gorgoroth und God Seed-Mitglied Gaahl).

Sarke-Gründer Thomas Berglie hätte auch ohne Mitstreiter ein Album eingespielt. Dank Unterstützung von Ted Skjellum von Darkthrone und Musikern von Borknagar, Dimmu Borgir, Satyricon, sind Sarke nun jedoch nicht nur livetauglic sondern auch erfolgreich. Zuletzt überraschten Sie auf dem Wacken mit einem Gastauftritt von Tom Warrior und einem Celtic Frost-Cover und machen die Fans sicher auch diesmal neugierig.

Thrash Metal gibt es diesen Jahr unter anderem von Destruction, aber auch von den Landsbergern von Dust Bolt, die sich 2006 mal als Schülerband gegründet haben und mittlerweile Headlinertourneen spielen. Auch Traitor sind uns zuvor in einer Tour mit Warpath schon positiv aufgefallen und sehenswert, genauso wie Toxic Holocaust, die ein Thrash-Speed-Gewitter mit gesundem Punk-Einfluss auffahren.

Wer Apokalyptica mag wird sicher 2Cellos ebenso lieben – das Duo ist auf Welttournee mit Fernseh- und Filmsongs spezialisiert, spielt aber auch Cover, so von AC/DC, Nirvana oder Michael Jackson.

Epica setzen dem natürlich nochmal eine Spitze drauf, mit Symphonic Metal vom feinsten werden Sie den Acker sicher schweben lassen. Während diese und die auf der Wackinger Stage spielende Band Leaves‘ Eyes (mittlerweile ohne Liv Kristine) eigene Songs spielen, setzen Exit Eden, die dank Rock und Pop-Elementen fernsehtauglich aufbereitet wurden, vor allem zeitgenössische Cover (z.B. von Rihanna, den Backstreet Boys oder Lady Gaga).

Anders aber sehenswert sind sicher auch Desperadoz: Ennio Morricone meets Metal sagt eigentlich alles, was man wissen muss, aber dass Tom Angelripper das Projekt mal als Sänger geformt hat, verleiht dem Heavy Western-Thema sicher noch eine zusätzliche Würze.

Mit Sounds von Type-O-Negative oder Danzig werden Diablo Bvd oft verglichen, fügen aber wie auch Finger Death Punch modernere Elemente in ihre Musik ein. Das brachte dem Sänger und in Belgien als Stand-Up-Comedian bekanntem Alex Agnew und seiner Band einen Vertrag bei Sony, Tourneen mit Epica oder Coal Chamber und eine Top-3-Platzierung in den dortigen Charts ein. Amorphis passen ebenso schwer in ein Genre allein, haben sie sich doch über die Jahre vom Death Metal hin zu einem progressiven Metal mit finnischen Einflüssen aber auch arabischer Würze entwickelt.

Für Fans des Female Fronted Melodic Death heißt es zeitig aufstehen: Amaranthe aus Götheburg geben sich schon freitags 11 Uhr die Ehre, werden sich aber sicher mit einzigartigen Gesangsparts und energetischen Riffs bedanken.  Auch Eskimo Callboy mobilisieren in der Mittagssonne wieder alle, die auf Metal- und Trancecore stehen, und sich so richtig auspowern wollen. Gehasst oder geliebt sind sie eine der erfolgreichsten neuen deutschen Core-Bands – verdient, wenn man einmal live mit den Jungs gefeiert hat.

Moderne Elemente bringen auch die Melodic Death Metaller von Wintersun und Spoil Enginge mit, letztere mischen den 90er Metal von Pantera mit dynamischen Sounds à la In Flames. Die ungarische Band AWS, die der geneigte Musikinteressierte sicher vom Eurovision Song Contest kennt, schlägt sich diesmal in einer gewohnten Umgebung fernab von Schlager und Pop. Apropos Pop: In der Werbung hören und auf dem Wacken live sehen kann man auch Dartagnan, die mit ihrem Musketier-Rock die Samstagabendshows besuchten und auf dem roten Teppich des Echo-Musikpreises hoch zu Ross daherkamen.

Sehenswert sind auch Mantar, ein Zweiergespann, dass Anhänger von Doom genauso wie Punkfans begeistert. Schnörkellos fackeln die beiden Bremer die Bühne ab, übertreten dabei gern Genregrenzen.

Knorkator sind eine Explosion aus klassischen Elementen, Klamauk und handwerklich großartig gemachtem Rock und Metal. Die Konzerte der Berliner gelten als Highlight in jedem Festival-Line Up, für das Fans sich seit jeher von Sänger Stumpen herumkommandieren, beleidigen oder zum schiefkrummen Mitsingen anstiften ließen. Samstagnachmittag ist ein perfekter Slot für Blödsinn!

„Hopse Hopse“ machten wir in den vergangenen Jahren nicht nur zu Knorkator, sondern auch zu Skindred. Die Briten, die Metal, Reggae und Hip Hop mit Punkelementen mischen, bringen ihr Publikum ordentlich ins Schwitzen. Dass die Liveauftritte der Band gut sind, wissen nicht nur GZSZ-Zuschauer, die 2011 einen Gastaufritt der Band erleben durften. Ein Muss!

Oomph! sind mindestens ebenso bekannt wie Knorkator und ebenso präsent im TV wie Dartagnan in den Werbepausen. Und auch Musikstile mixen die Deutschen seit eh und je und lassen so die Grenzen zwischen Rock, EBM und News Wave verschwinden. Mitsinggarantie haben „Gott ist ein Popstar“ oder „Augen auf ich komme“ für Fans garantiert.

Für Fans von Heavy Metal sind Attic, die Einflüsse von Horrorfilmen in ehrlichem Heavy Metal verarbeiten, aber auch Night Demon aus L.A. und natürlich die lang vermissten Nocturnal Rites eine echte Bank. Fozzy ist eine amerikanische Heavy Metal Band, bei der der bekannte WWE-Wrestler Chris Jericho singt und sorgte bereits bei Ankündigung bei Fans für überschlagendes Lob ans Booking, das auch der französischen Metalband Gojira zuteilwurde. Lovebites aus Japan setzen sich über Genderklischees hinweg und zeigen, dass auch zarte Frauen echten Power Metal auf die Bühne bringen. Dokken formierte man sich doch schon 1978, trennte sich 1989 und ist mittlerweile nach einer (?) Reunion als Glam-Metal-Urgstein Vorbild für viele weitere. Nach Tourneen mit Rainbow und Twisted Sister oder Aerosmith können Dokken das auch sein, gestern war eben schon immer mehr Lametta.  Natürlich werden John Diva And The Rockets Of Love auf der Beer Garden Stage beweisen, dass Glitter vom Sunset Strip auch in Wacken funktioniert: Mit authentischem Rock’n’Roll und Covern der besten Rockhits aller Tage zeigt der ehemalige Coach und Songwriter von Kiss, Bon Jovi, Van Halen und Co. von wem die Großen ihr Können haben.

Ebenfalls durch die USA getourt sind Budderside, die auf der Wasteland Stage einen Hauptslot ergattert haben. Als Vorband für die LA Guns spielten die Rockband um Patrick Stone (Quiet Riot, Velvet Revolver) auf der Monsters Of Rock Cruise und nahm unter dem Motörhead Management im Studio von Lemmys Sohn Ihre erste, in den USA vielfach gelobte Scheibe auf.  

Doro bekommt in diesem Jahr Konkurrenz von Metal Queen Lee Aaron, die in den 1980ern die Frauen Rock Bewegung prägte. In Deutschland kaum beachtet, feierten Lee Aron, nach deren Bandnamen sich die Sängerin nach Eintritt benannte, Platin in ihrem Herkunftsland Kanada.

Ebenso lang ist die Bandgeschichte der Epic-Metaller von Manilla Road, die sich 2001 um Sänger Mark „The Shark“ Shelton erneut gründeten. Auch wenn die Amerikaner das Genre mitbegründet haben, blieben sie in Deutschland stets eine Randnotiz der Metalgeschichte und wollen Wacken zeigen, dass dies zu Unrecht passierte.

„To Be With You“ ist einer der bekanntesten, wenn nicht der Hitsongs von Mr. Big, geprägt durch die Stimme von Rockröhre Eric Martin. In den 80ern gegründet fand die US-amerikanische Band 2009 erneut zusammen und versucht an alte Erfolge und Tourneen durch die USA, Japan und  Europa anzuknüpfen.

Eine Rückkehr auf die Bühne wagen auch Riot, die als Riot V da weitermachen, wo sie nach dem Tod von Frontmann Mark Reale aufgehört haben: Bei ehrlichem amerikanischen Heavy Metal und einer steilen Karriere in den frühen 80ern an der Seite von AC/DC, Black Sabbath, Kiss oder Rush.

Chillig wird es sicher bei den Blues Rockern von Blue Pills, die mit ihrer Frontsängerin auch jenseits der 70er begeistern. Psychedelisch, authentisch und gefühlvoll, so spielt die Band auf Ihrer Europatorunee mit den großartigen Berliner Rockern von Kadavar.

Wem das gefallen hat, der sollte auch die vielgelobten Dool anschauen. Ob Progressive Rock oder Doom-Metal, mit psychedelischen Einflüssen und einem Hauch Gothic bringen Sängerin Ryanne van Dorst und Ihre Mannen live jeden Zuhörer um den Verstand. Düsterer wird es bei Kellermensch. Der Stil der Dänen wird als Art Metal beschrieben, Orgel, Violinen, Kontrabass und dreckige Vocals spielen ebenso eine Rolle, wie Texte rund um die Existenz des Menschen mit all seiner Verzweiflung und Krisen.

Die britische Rockgruppe Fischer-Z prägte in den 1970er Jahren die New-Wave-Formation. Gründer und Mastermind John Watts arbeitete schon mit Peter Gabriel, die Band tourte mit Bob Marley, The Police oder den Dire Straits.

Long Distance Calling aus Münster spielen Instrumentalen Postrock bis hin zu experimentellem Metal, bei dem der Sänger nur optional eine Rolle spielt – auch wenn es John Bush (Armored Saint) oder Carl Pettersen (Anathema) ist. Auch die Isländer von Sólstafir schaffen mit ihren Instrumenten, was andere nur mit Worten können: Eine Reise in die schroffe und doch verträumte Landschaft im hohen Norden, versinnbildlicht in früher Metal, heute immer mehr Rocksongs.

Richtig spannend wird es für uns bei den bisher für uns nur durch Medienberichte greifbaren Supergroup Sons Of Apollo. Mit dem Drummer von Dream Theater, dem Bassisten von u.A. Mr. Big, dem Keyboarder von Alice Cooper, Billy Idol und Kiss, dem Sänger von Journey und dem Trans-Siberian Orchestra und einem der Leadgitaristen von Guns’n‘Roses verspricht die Band eine lohnenswerte Reise in die Welt des progressiven Rock und Metal.

Für Hardcore- und Punk-Fans stehen Helmet und Converge aus den USA bereit, eine der einflussreichsten Band des Genre. Auch auf den kleinen Bühnen ist das Genre zum Beispiel mit den Female Fronted Clowns sowie Hate Squad aus Hannover besetzt. Als einer der Headliner vereinen die großartigen Hatebreed Metal und Hardcore. Madball aus News York waren schon auf dem With Full Force geliebter Publikumsmagnet und werden auch auf dem Wacken den ein oder anderen Moshpit anzetteln.

Was gibt es von der Heimatfront, der Stadt des Heavy Metal, aus Leipzig zu sagen? Nun, neben unseren Lieblings-Dark Rocker The Fright spielen die Gothic Metaller Canterra und die Deathcore-Jungs von Walking Dead On Broadway auf dem Wacken.

Und neben den musikalischen Highlights? Gibt es wie immer den Metal Train zur Anreise, Warm-Up-Events, die HellaPoppin Circus Sideshow Revue als Rock’n’Roll-Zirkusshow für alle, die auf dem Wacken immer das Riesenrad vermissen und wissen wollen, auf was man bei America’s Got Talent so abfährt. Auch Markus Krebs, Ruhrpottcomedian mit doppeldeutigen Geschichten aus dem Leben, bekommt einen Slot auf dem Wacken Open Air, zudem lebt Wacken wie immer von seinen Besuchern aus aller Welt, von den besten Nachbarn der Welt und unvergesslichen Momenten zwischen Staub und Schlamm.

Wir freuen uns dank kostenloser Montagsanreise auf eine Woche Urlaub auf dem lautesten Acker der Welt. Für alle die es uns gleich tun wollen, hier die wichtigsten Facts:

Was? 29. Wacken Open Air

Wann? (Anreise ab Montag, 30.08.2018, möglich)

Wo? Wacken, Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein

Weitere Infos gibt es unter www.wacken.com, die offizielle Running Order findet ihr hier. Tickets gibt es an offiziellen Vorverkaufsstellen und im Shop. Anreiseinfos hat das Wackenteam natürlich auch für euch zusammengestellt.

 

 

 

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