Rezension: MONOZID - A Splinter For The Pure

On: 22/12/2012

Bei ihrem zweiten Album haben sich Monozid einiges einfallen lassen Diese Platte überzeugt vor allem durch facettenreiche, stilistische Mittel in Bezug auf Rhythmik, Gesang und Melodie.
Die durchweg auf Englisch verfassten Songs kommen teils spritzig, teils leicht aggressiv und düster daher. An Effekten hat man hier nicht gespart.
Besonders der groovende Bass in Kombination mit der verzerrt-quietschigen Gitarre im ersten Song Glowing Big Stars wirkt sehr present und macht dieses Lied durchaus tanzflächentauglich.


Diesem schließt sich der deutlich ernstere Song A Room For The Damned an, bei dem man das Tempo angezogen hat. Kompensiert wird das ganze durch recht gut arrangierte Synthesizereinsätze.
Details (Moving) ist ein verspieltes Stück, das durch Rhythmik glänzt und durch einen leicht angriffslustigen Gesang antreibend wirkt. Die leise Frauenstimme in der zweiten Hälfte des Songs gestaltet das Ganze noch einmal wesentlich interessanter. Insgesamt weisen Monozid einen deutlich Post Punk-lastigeren Einfluss auf, was positiv anzumerken ist.
In Shades wiederum zeichnet sich durch einen gediegeneren Sound aus. Dieses Lied wirkt im Vergleich zu den anderen etwas nachdenklicher, verträumter, aber bleibt eher dezent im Ausdruck.
Hello Bomb ist ein reiner Instrumentalsong. Weder langweilig noch nervig. Er hätte auch als Intro verwendet werden können; klingt aber auch wie der Übergang zu einem neuen Kapitel – thematisch betrachtet. Ein Song, der ohne Gesang, aber instrumental  dennoch ausdrucksstark bis zum Schluss bleibt und eine leichte Dramatik anklingen lässt.
Im Anschluss ertönt der Song, nach dem das Album benannt wurden ist A Splinter For The Pure. Auch hier hat man sich für ein zügiges Tempo entschieden und melodisch das Ganze mit feinen Sologitarrenpassagen untermalt. Zum Ende hin gewinnt der Song immer mehr an Energie und auch der Refrain brennt sich nach bereits zweimaligen Hören ins Gedächtnis. Das Stück motiviert beinah zum Mitsingen. Ein sehr charakteristischer und gleichzeitig melancholischer Song.
The Drowning scheppert so vor sich hin und gehört wohl insgesamt zu den eher etwas ruhigeren Stücken des Albums. Nur der Schluss lässt nochmal kurz aufhorchen, da der Sound nun plötzlich einen gewissen Bauhaus-Touch entwickelt.
Rita, You Know We`re Doomed ist ein ebenfalls passabler Song. Er reißt nichts raus, passt aber ins Konzept.
Dead End läutet schon den vorletzten Song ein, der die Stimmung beim Hörer wieder heben sollte und definitiv durch seinen Ska-artigen Charakter zum Tanzen verleitet. Es fällt schwer, bei diesem Song nicht mindestens mit dem Fuß mitzuwippen. Hier macht das Zuhören wirklich Freude. Einer der energiereichsten Songs der Platte!
Zum Schluss wird man mit einem sehr Synthesizer-lastigen Song namens The Desperate verabschiedet, der schnell, düster, aggressiv und für Monozid doch eher ungewohnt kühl klingt. Dieser Song besitzt aber mindestens genauso viel Tanzpotenzial wie sein Vorgänger.
Im Großen und Ganzen ein gelungenes Werk, das abwechslungsreich und in sich stimmig ist.
Die Stimme des Sängers scheint gereift, genau wie der Sound im Gesamteindruck. Bei diesen Songs scheint man sich nun mehr auf seine musikalischen Wurzeln berufen zu haben und war es anfangs schwer Monozid musikalisch einzuorden, so fällt es dem Hörer jetzt leichter zwischen Post Punk und Wave zu unterscheiden. Ein sehr treibendes Album mit einigen tanzbaren Songs, die Ohrwurmpotenzial besitzen.
Wir empfehlen: Kauft euch das Album!

 Tracklist:  Glowing Big Stars
                  A Room For The Damned
                  Details (Moving)
                  In Shades
                  Hello Bomb
                  A Splinter For The Pure
                  The Drowning
                  Rita, You Know We`re Doomed
                  Dead End
                  The Desperate 


Nadja Koitzsch

Links: http://www.facebook.com/?ref=logo#!/monozidofficial?fref=ts

         http://monozid.bandcamp.com/

 

Foto: Max/Quelle: http://home.arcor.de/monozidmediakit/pics.html

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