Published in Konzerte Berichte
On: 30/10/2024

Festivalbericht: Nocturnal Culture Night 2024
Dunkle Klänge und magische Momente im Kulturpark Deutzen

Erneut hat das NCN bewiesen, dass es seit Jahren einen festen Kalendereintrag unter Fans der dunklen und alternativen Musikszene verdient. Vom 06. bis 08. September verwandelte sich der idyllische Kulturpark Deutzen erneut in einen Ort der magischen Begegnungen, fesselnden Sounds und einer Atmosphäre, die so nur das NCN kreieren kann. Zwischen Wald, Licht und Schatten wurde das Festival zum Treffpunkt für Fans von Dark Wave, Industrial, EBM, Gothic und vielen weiteren Subgenres sowie all jenen, die das Unerwartete lieben. Mit internationalen Größen, aufstrebenden Newcomern und einem Rahmenprogramm voller Überraschungen bot das Festival mehr, als man an einem Wochenende erfassen konnte. Unsere Eindrücke aus den intensiven Momenten, die dieses Wochenende so unvergesslich machten, haben wir für euch in Bild und Text festgehalten.

 

Freitag – Sanfter Einstieg und emotionale Höhepunkte

Schon am ersten Abend zeigte das NCN, wie groß die Bandbreite seines Programms ist. Allein die Lesebühne machte deutlich, dass hier nicht nur Musik einen festen Platz hat. Während das Publikum gebannt den Lesungen folgte und die Sitzplätze zwischen den Bäumen füllte, tummelten sich auf den Musikbühnen zahlreiche klangvolle Highlights. Zwischen ruhigen, tiefsinnigen Sets und lebhaften Tönen umhüllte sich der Kulturpark mit magischen Klängen und Begegnungen.

So sorgten bspw. V2A aka „The World Famous Post Apocalyptic Industrial Band“ auf der Waldbühne für einen Moment der Vertrautheit, als die Frontfrau stolz ihre sächsische Herkunft betonte. Die Band hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 mit ihrem unverwechselbaren Mix aus EBM, TBM und Industrial einen Namen gemacht, begeisterte das NCN-Publikum aber auch mit einem Coversong zu „Hate Is a 4-Letter Word“. Die Band TÜSN verwandelte die Parkbühne hingegen in eine melancholische Kulisse, die das Publikum in sanfte Schwermut eintauchte. Gewohnt tiefsinnig, mit Piano-Version im Gepäck und Gemütlichkeit im Scheinwerferlicht.
Mit Songs wie „Was hast du heute Abend vor“ und „Schwarzmarkt“ – die passender für den Auftritt nicht hätten sein können – durchzogen sie die Abendluft mit einer warmen, nachdenklichen Stimmung. Auf der Amphibühne sorgten Escape with Romeo als Urgesteine der Szene mit ihren gitarrengeküssten Songs für volle Zuschauerränge und leere Essensstände. Nach einer fast 4-jährigen Pause kehrte die Band erst 2022 wieder in die Öffentlichkeit zurück und released noch dieses Jahr ein neues Album, auf das nicht nur das NCN-Publikum gespannt sein dürfte. Auf der Kulturbühne beeindruckte AH Cama-Sotz mit einem Set, das elektronische Beats mit mystischen Klanglandschaften verwob. Die fast schon hypnotisierende Musik spiegelte unverkennbar die düstere Experimentierfreudigkeit des Musikers hinter dem Projekt wider, die bis heute als sein Markenzeichnen gilt. Zur Abenddämmerung heizte wiederum Welle:Erdball auf der Waldbühne die Menge mit ihrer gewohnt extravaganten Show ein, die von Schaufensterpuppen und Seifenblasen bis hin zu erleuchtenden Einblicken über Synthesizer-Preise reichte. Die fast schon zum Inventar der deutschen Elektronikszene gehörende Band zeichnete sich auch an diesem Abend durch ihre humorvolle Art und auffallend visuelle Konzepte aus und ließ Füße, Hüften und Herzen tanzen. Mit einem atmosphärisch und emotional aufgeladenen Hörerlebnis hüllten schließlich Klangstabil die Zuhörer mit Klassikern wie „Math & Emotion“ auf der Amphibühne ein. Mit treibenden Beats und düsteren Klanglandschaften erzeugten die Musiker über Songs hinweg eine unverwechselbare Dramatik, in der sie Themen wie Selbstreflexion, Verlust und zwischenmenschliche Beziehungen behandelten. In einem besonders emotionalen Moment, der das Publikum sichtbar rührte, erinnerte Boris unter Tränen sogar an zwei verstorbene Freunde, denen er anschließend „auf Gräbern tanzend“ einen Gruß sendete. Einmal mehr machte dieser Moment der Trauer und Verbundenheit deutlich, wie stark die familiäre Gemeinschaft des NCN-Festivals ist.

 

 

 

 

Samstag – Von 80er-Jahre-Vibes bis zur elektrisierenden Discostimmung

Der zweite Tag begann wie der erste Tag endete – mit guter Laune und einem abwechslungsreichen Programm. In der Mittagshitze schallten erste Beats durch den Park, während sich die Bühnen nach und nach füllten. Schattenplätze wurden zu den heißesten Spots auf dem Gelände, während Hartgesottene vor den Bühnen der Sonne trotzten. In Nebel gehüllt, fast surreal, performten am Abend Bragolin auf der Parkbühne in düsterer Ästhetik. Mit charismatischer Stimme und Gitarre, fing der Sänger in seinen Songs eine Melancholie ein, die sich perfekt mit treibenden Rhythmen und markanten Synthesizern verband. Auf der Waldbühne entführte Signal Aout 42 die Fans mit Songs wie „Submarine Dance“ in die 80er Jahre. Ihre nostalgisch elektronischen Klänge, kombiniert mit bizarren Videoausschnitten, ließen die Zuschauer in Erinnerungen schwelgen. In einer besonders skurrilen Lichtprojektion tanzten Skelettgestalten in erotischen Posen – ein Moment, der den ein oder anderen sowohl amüsierte als auch kurz von der musikalischen Darbietung ablenkte. Eivør, die Sängerin von den Färöer-Inseln, brachte später eine fast schon märchenhafte Atmosphäre auf die Amphibühne. Ihre verträumten Songs, die Folk-Elemente mit modernen Klängen kombinierten, verzauberten die Zuhörer. Während sie das Publikum in eine andere Welt entführte, brachte ihre Faszination über die ungewohnt warme Septemberhitze in Deutzen viele Besucher zum Schmunzeln. Das Kontrastprogramm lieferte Die Selektion, die sich selbst augenzwinkernd als „Prosecco Wave“ beschreibt. Mit Trompetenklängen in St. Leonard & Co. schufen sie nicht nur ausgelassene Stimmung, sondern auch eine einmalige Note. Absprechen konnte man diese auch Hocico nicht: wie erwartet wirbelte Erk mit Federboa eine geballte Ladung Energie aus düsteren Beats, aggressiven Synthesizer-Klängen und provokanter Bühnenpräsenz von der Waldbühne. Und als IAMX mit seiner energiegeladenen Show das Amphitheater in eine regelrechte Discoparty verwandelte, verschmolz auch der letzte im Publikum am Abend mit der Bühne. Chris Corner, der kreative Kopf hinter IAMX, begeisterte nicht nur mit eindringlichen Texten, sondern auch mit einem ausdrucksstarken Bühnenauftritt, der seine persönliche Reise und Identität par excellence widerspiegelte.
Parallel stimmte Dernière Volonté auf sinnig-tiefgründige Momente ein. Die Band, die oft für ihre emotionalen Live-Auftritte gelobt wird, verwebt neoklassische Elemente mit Dark Wave und Post-Punk und schuf damit eine einzigartige Klanglandschaft, die das Publikum in die Nacht eintauchen ließ.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag – Ein Finale voller Energie und dunkler Eleganz

Am Sonntag war das Festivalgelände bereits von einer erwartungsvollen Spannung erfüllt, als die ersten Acts starteten und das Publikum ein letztes Mal zusammenfand. So begeisterten u.a. Frozen Plasma auf der Waldbühne mit ihrer jugendlich-frechen Ausstrahlung. Auf der Bühne zeigte sich das Future-Pop-Duo zugänglich und energiegeladen und hinterließ im Publikum einen stimmungsvollen Fußabdruck. Fans, die es laut und direkt mögen, fanden sich wenig später auf der Amphibühne ein. In einer rohen, elektrisierenden Atmosphäre heizte Klutæ mit eingängigen Sounds ein. Sichtlich erfreut über die Wolkendecke nach den heißen Festivaltagen bedankte er sich humorvoll für die ersehnte Abkühlung und dröhnte freudig die nächsten Electro-Industrial-Beats in die Luft. Har Belex holte den Puls schließlich mit einer verträumten Darbietung wieder auf Normalmaß. Mit einer schlichten, doch kraftvollen Präsenz, die ihre poetischen Texte und warmen Melodien in den Mittelpunkt stellt, stimmten sie einen ruhigen, aber intensiven Genuss für Fans gedankenversunkener Klänge ein. Ein Wechselspiel aus düsterer Romantik und rockiger Energie holten später Zeraphine auf die Waldbühne. Mit „Berliner Schnauze“ und Hits wie „Die Macht in dir“ und „Be my Rain“ sorgte Frontmann Sven für eine poppige Stimmung, die die müden Knochen des Publikums wieder auflockerte und auf den krönenden Abschluss einstimmte. Den letzten Höhepunkt des Festivals lieferte schließlich Northern Lite, dessen Frontmann das Publikum in weißem Haar und Hawaiihemd an über 25 Jahre Musikgeschichte teilhaben ließ. Mit cooler Gelassenheit erzeugte die Band einen unwiderstehlichen Groove, untermalt von elektrisierenden Sounds und einer leidenschaftlichen Performance – der perfekte Mix aus elektronischer Musik mit einer guten Portion Rock-Attitüde. Ein würdiges Finale für ein Wochenende voller großartiger Musik, Überraschungen und magischer Momente. 

 

Einzigartige Eindrücke und bleibende Erinnerungen

Nicht nur die Künstler, sondern auch das NCN-Publikum trägt zum unverwechselbaren Charme des Festivals bei. In einer bunten Mischung aus Szenegrößen und Neulingen bewegten sich die Besucher von Bühne zu Bühne, teils orientierungslos, aber stets getragen von freundlicher Atmosphäre. Während der Darbietungen waren kaum Smartphones im Einsatz, was besonders im Vergleich zu anderen Konzerten auffiel: Hier schien es einzig um das Erlebnis im Moment zu gehen.

Auf dem Gelände boten zahlreiche Stände Szene-Mode, Schmuck und Kunst zum Stöbern an, und viele nutzten die Pausen zwischen den Auftritten, um die legendäre schwarze Hüpfburg auszuprobieren, die nicht nur für Unterhaltung sorgte, sondern auch die familiäre Seite des Festivals widerspiegelte. Hier konnte man nicht nur Zuschauer, sondern Teil der lebendigen Festivalwelt sein, die zwischen Vertrautheit und unbekannten Begegnungen stets neue Facetten bereithielt. Auch die schrillen Outfits des Publikums zeigten, wie vielfältig und kreativ die NCN-Community ist.

Das Wetter hielt sich trotz mancher Gewittervorhersage, auch wenn zuletzt eine panische Flucht vor dem Regen beobachtet werden konnte – letztlich passte selbst das Unberechenbare zum unvergesslichen Charme dieses Festivals.

All die Eindrücke unterstreichen, was das NCN-Festival so besonders macht: Hier wird nicht nur die Musik gefeiert, sondern auch das Gefühl, eine riesige Familie zu sein.

 

Ein Wort an die Kritiker

Für die Kritiker unter uns – die immer da sind und manchmal auch gebraucht werden – ein kleiner Einblick in das Festivalleben: Der Preis für so viel Kultur, so viele Stände, Künstler und Gänsehaut ist nicht nur gerechtfertigt, sondern ein echtes Schnäppchen! Manch einer mag sich auch über das Wetter beschwert haben – aber in Deutzen gilt schließlich der Grundsatz: Echtes Festivalfeeling entsteht durch ein bisschen Sonne, ein bisschen Schatten und ein Hauch „Was zieh ich nur an, wenn’s regnet?“ Für die Musikwelt-Gourmets: Natürlich trifft nicht jede Band jeden Geschmack, aber genau das ist doch das Rezept für die legendäre Vielfalt des NCN. Und ja – das ewige Thema Parkplätze! Aber mal ehrlich: Ein bisschen Fußweg zum Festival ist doch nur die perfekte Aufwärmübung, um die Tanzbeine locker zu machen und sich schon mal in Festivalstimmung zu bringen. So viel Abenteuer muss eben sein!

 

Danke für drei unvergessliche Tage!

Ein Festival wie das NCN entsteht nicht aus dem Nichts – es braucht Kreative, Macher, Helfer und eine ganze Menge Herzblut. Unser besonderer Dank geht daher an all die Künstler und ihre Crews, die Techniker, die Gastronomen, die Händler mit ihren einzigartigen Ständen, das unermüdliche Reinigungsteam, alle Helferlein und natürlich die Organisatoren, die das Festival so liebevoll auf die Beine gestellt haben. Ohne euch wäre diese faszinierende kleine Welt in Deutzen nicht möglich gewesen! Ein herzliches Dankeschön auch an alle Besucher, die das NCN in ein pulsierendes Fest verwandelt haben. Ihr seid das Herz und die Seele dieses einzigartigen Erlebnisses!

Psssst…

Die Vorfreude beginnt JETZT! Schnell sein lohnt sich! Der Ticketvorverkauf für 2025 hat schon begonnen und die ersten Tickets gingen weg wie warme Semmeln! https://www.ncn-festival.de/

Das Line Up steht in den Startlöchern – und mit Camouflage hält garantiert nicht nur ein Ohrwurm Einzug! Wer singt mit?

 

// Text: Maria K.

Bilder Konzerte Freitag 6.9

Bilder Konzerte Freitag 7.9

Bilder Konzerte Freitag 8.9

Bilder Impressionen

Published in Konzerte Berichte
On: 18/09/2023

Ein Rückblick auf das 16. NCN 2023

Nocturnal Culture Night im Kulturpark Deutzen, 01 September bis 03. September 2023


Ein sehr schöner Sommer ging zum Monat September zu, den wir in Vorfreude erwarteten. Am ersten Septemberwochenende startete das legendäre NCN Festival,
gelegen im Südraum der Stadt Leipzig in Deutzen, ein kleiner Ort mit einem wunderschönen Kulturpark. Einst war es der Kulturpark der DDR Bergleute, die in den naheliegenden Tagebauen die Braunkohle abbauten, aber dies ist nun schon lange Geschichte.
Ein Großteil der Braunkohletagebaue sind renaturiert und in Naherholungsgebieten nebst Seen mit viel Grün und Wäldern umgewandelt.

Ein Park, sehr naturverbunden mit einem reichen Baumbestand, in der Nähe des Deutzener See's gelegen, bietet viele schöne Möglichkeiten des Zeltens oder aber auch der Verweil im Wohnmobil oder ähnlichem. Für die Tagesgäste bestand eine Vielzahl von laufnahen Parkplätzen zum Festival, welches drei Tage dauerte. Am Donnerstag gab es die Aufwärmparty, wo wir leider aus Gründen des schnöden Gelderwerbs nicht teilnehmen konnten.
Pünktlich am Freitag, dem ersten September 2023 ging es wieder los.
Das kleine Dorf Deutzen färbte sich wieder dunkel, die schwarze Szene, man kann eher sagen, die schwarze Familie traf sich erneut zum familiären und gemütlichen Festival NCN. Wie die Zeit vergeht, nun schon zum 16. Nocturnal Culture Night gab es ein großes Hallo zum Wiedersehen von Freunden und Bekannten aus allen Teilen des Landes.

Am Freitag schon gab es einen großen Ansturm von Festival Besuchern, leider öffnete die Bändchenaussgabe erst verspätet, so dass sich am Eingang bald eine lange Schlangen bildete.
Im Festivalgelände gab es neben den vier Bühnen (Amphibühne, Waldbühne, Parkbühne, Kulturbühne) eine Vielzahl von Ständen für das leibliche Wohl, eine sehr gemütliche Lesebühne unter Weidenbogen sowie diverse Stände mit Tonträgern und Sachen aller Art, die das schwarze Herz entzückten.
Auch gab es genug Möglichkeiten, sich vom allgemeinen Trubel etwas zurückzuziehen, inne zu halten, Gespräche zu führen.
Der Kulturpark ist mit dem Mittelpunkt der Amphibühne kreisförmig gestaltet, wobei dort diese durch ihre Lage und Größe den zentralen Punkt bildet.

Wir starteten unser Festival auf der Amphibühne mit der Band Eisfabrik. Statt Eis gab es Regen, ja der Freitag überraschte leider mit Regen bis zum Abend. Aber das war kein großes Problem, die meisten waren darauf vorbereitet und hatten entsprechende Kleidung oder einen Regenschirm dabei. Treffenderweise konnte man sich auch für das kleine Geld einen Folien Regenschutz vor Ort kaufen.
Die vier Eisfabrikanten heizten den Fans gehörig ein, ein guter Start trotz des Wetters, kein Problem. Musikalisch gut eingestimmt ging es auf der Amphibühne mit N.E.O weiter, ein sehr interessanter Klangteppich umwoben mit einer Videoanimation, dazu eine nun komplett gefüllte Amphibühne. Mit düsterem Goth Rock/Experimental begeisterte diese Band die Massen. Gegen späteren Abend quirlten Vive la Fete lustig und electropoppig die Amphibühne auf, wie zum Dank verzogen sich nun auch die letzten Regenwolken dieses Tages.

Zwischendurch wurde ein reichhaltiges musikalisches Programm auf den anderen Bühnen geboten, auch die Lesebühne zog schon am Freitag Nachmittag die Fans in ihren Bann.

Durch einen kleinen Waldweg läuft man zur ebensolchen Waldbühne, am Abend ist der Weg mystisch grün beleuchtet, wahrlich magisch.
Der Regen tobte, aber das war egal, bei Größen wie Empathy Test und später Nachtmahr war der doch sehr große Platz der Waldbühne gefüllt.
Schwarz, alles schwarz, die Kleidung der Fans und Gäste, es war sehr schön anzusehen.
Nachtmahr ließ die Luft mit brachialen Klängen beben, die Fans verzückt zu den sehr schönen Konzerten.

Mit etwas ruhigeren Klängen und Gesang ging es auf der Kulturbühne zu, Rome begeisterten sehr schnell, auch wenn nun dort einige Pfützen standen. Dazu ein kühles Bier und eine knusprige Bratwurst für das leibliche Wohl gab es an den Grill- und Getränkeständen.

An der Parkbühne kommt man ja immer wieder vorbei, auch hier spielten Then comes silence im Regen, was aber keinen Abbruch tat, im Gegenteil, es herrschte am frühen Abend schon eine super Stimmung, es ging weiter mit Blancmange ehe zum Abschluss des Tages die poppigen Gulvoss sich die Ehre gaben.

Musikalisch und Genreübergreifend sind die Bands gestaffelt auf verschiedenen Bühnen, es ist ein interessanter Mix, so dass jeder seine Favoriten jeden Tag erleben kann.

Ein sonniger Sonnabend und Sonntag sollten nun das Wochenende dominieren, nur in den Mitternachtsstunden wurde es etwas kälter, der Mond beleuchtete interessant die Nebelwände der Nacht.
Die letzten Regenpfützen verschwanden, frisch gestärkt durch ein leckeres Handbrot und Kaffee gab es heute einige kleine Überschneidungen mit einem vielversprechenden Programm. Larrnakh und Uwe Nolte begeisterten schon am Nachmittag in der Kulturbühne, dazu liefen sehr gut besuchte Lesungen in der Lesebühne unter den alten Weiden. Wesentlich härtere Electro Klänge kamen von Project -X, welche ordentlich die Amphibühne aufmischten. Ganz im Gegensatz dazu folgte Janus in ruhiger Akustik. Etwas anders, aber sehr gut umgesetzt.
Niemand geringeres als Vomito Negro ließen ebenso am Nachmittag die Waldbühne zittern.
Herrliche Klassiker gepaart mit einer feiernden Menge an Fans folgten Boytronic um zum Abschluss auf der Waldbühne Kirlian Camera die Ehre zu geben. Ein unglaublich kraftvolles Konzert, umgeben von mystisch angestrahlten Bäumen, es war ein Highlight des Festivals.

Ein reges Treiben fand an der Parkbühne statt während an die Kulturbühne bei The Devil and The Universe komplett überfüllt war.
Nicht einmal am Rand gab es noch Platz, eine wahre Party, die Band verstand es sofort die Fans in ihren Bann zu ziehen.
Zweifellos einer der Highlights, leider war die Bühne einfach zu klein zum tollen Konzert. Zum Abschluss und mit Fackeln erhellte Bühne boten die Weisse Rose eine martialische Show.
Der Tag war sehr schön, viele gute Bands, tolle Musik und super Stimmung auf dem NCN Festival.
Es ist auch bekannt als ein familiäres, kleines und naturverbundenen Festival, was man immer wieder erleben und bestätigen kann.
Alle geben sich große Mühe und Herzblut, dieses Festival immer wieder zu einem Erlebnis werden zu lassen.

Die schwedische Band Emmon trat kurz vor Mitternacht auf der Parkbühne auf, was soll man sagen, so viel Power und gute Musik machten den Abschied an diesem Tag nicht leicht, aber auch der Sonntag lockte mit guter Festival Laune.

Sonntag, schwarze Massen strömten zum Gelände des Kulturparks und nach reichhaltiger Stärkung besuchten wir die Bühnen, Stände und tauchten erneut ein, in das Festival.
Ein Ritt weit hinein in die 80'er zu den qitschbunten quirligen Sigue Sigue Sputnik, zu den die Amphibühne restlos voll mit Gästen und Fans war.
Folgend auf der Waldbühne S.P.O.C.K. zum 35 jährigen Jubiläum, welches von den Fans gebührend gefeiert wurde mit schwedischen Fähnchen und Luftballons, was für eine riesige Party und Stimmung, unglaublich!

Nun neigte sich das tolle Festival dem Ende zu, aber alle warteten auf eine Band: Die Krupps!
Mit einem gewaltigen Plautz und kräftigem Sound legten die Krupps los und sofort brodelte das randvoll gefüllte Amphistadion.
Brachiale Klänge gepaart mit Klassikern und einer tollen Lichtshow ließen nun niemanden mehr ruhig.
Was für eine gewaltige Show, Wahnsinn!

Ein gebührender Abschluss in der sonntäglichen Nacht zu einem super Festival!

Es bleibt unser herzlicher Dank dem Veranstalter Holger nebst seinem tollen und fleißigen Team, allen Musikern und Fans!!
Wir sehen uns wieder, spätestens zum E-Only und NCN 2024

 

Bilder Freitag

Bilder Samstag

Bilder Sonntag

 

 

Published in Konzerte Berichte
On: 11/10/2022

Das 15. NCN 2022 – 02.09.2022 bis 04.09.2022 im KULTURPARK Deutzen

Ein wunderschöner Spätsommer läutete den Festivalmonat September ein.
Endlich, nach einer viel zu langen Wartezeit öffnete der Kulturpark in Deutzen seine Pforten für unser langerwartetes NCN. Es sollte endlich wieder ein richtiges NCN werden nach den letzten beiden Corona Jahren.
Die Erwartungshaltung war riesig, ebenso wie die Vorfreude aller Gäste!

Deutzen, ein kleines Städtchen, gelegen vor den Toren der Stadt Leipzig und einst geprägt vom Braunkohle Bergbau. Im wunderschönen Kulturpark Deutzen, vor langer Zeit einst von der DDR für die Bergarbeiter und Bevölkerung angelegten Park, fand auch das diesjährige Festival statt.
Ein Park mit einer Amphiebühne, sehr vielen Wegen und Plätzen im Grünen, überdacht von den hohen Bäumen der Parkanlage, der einmalige Naturcharakter wird bezaubernd durch das Festival ergänzt.
Viele Besucher hatten ihr Quartier auch vor Ort im Zelt oder wer es etwas geräumiger mochte, dafür lud der große Caravan Platz ein.
Es gab auch umliegend große und reichlich gestaltete Parkmöglichkeiten für PkW`s, nicht jeder blieb über Nacht vor Ort.

 

In den Mittagsstunden des Freitages zog es auch uns nach Deutzen, mit einer Portion Glück hatten wir auch einen schattigen Festivalnahen Parkplatz, so kamen zum Freitagnachmittag schon sehr viele Festivalgäste an und die Straßen des Ortes färbten sich in ein dezentes schwarz.


Ein großes Hallo und Wiedersehen von Freunden und Bekannten aus nah und fern!

 Eine schwarze Schlange schlängelte sich am Eingang zum Festival NCN ab, alle tauschten nun ihre Tickets gegen das Festivalbändchen ein.Schmuck gestaltet war auch wieder das diesjährige Programmheftchen. Wie immer sehr informativ und interessant gestaltet, klammern geheftet so dass es selbst das Festival in der Hosentasche gut überstand.

 

Wir waren sogleich interessiert, wie ist das Festivalgelände denn nun in diesem Jahr gestaltet?

Die Weidenbogenbühne sollte es nicht mehr geben, satt dessen aber die sogenannte Waldbühne, klingt ja schon sehr interessant und wir stromerten durch das Gelände.

Rings um die Weidenbogenhalle verteilt boten Händler ihre Waren preis, ebenso wurde auch ausreichend und umfangreich für das leibliche Wohl in Form von Speis und Trank angeboten.

Sitzmöglichkeiten gab es überall verteilt und in diesem Jahr gab es eine Lesebühne unter den alterswürdigen Weiden. Das war ein sehr lauschiger Ort und immer gut gefüllt, die Lesungen zogen regelmässig das interessierte Publikum an. Die altbekannten Bühnen, Amphibühne, Kulturbühne und Parkbühne hatten nichts von ihrem Flair verloren in strahlten im Glanz der tiefen Septembersonne. Was aber fehlte waren die Sitzbänke auf der Amphibühne... abgebaut aus Alterschwäche? Die waren immer ein beste Gelegenheit für entspannten Genuss... schade, aber sicher außerhalb des  Einflusses des NCN-Teams.

Ein kleiner und im Dunklen mystisch grün beleuchteter Pfad durch den Wald (!! Daher Waldbühne) führten die Gäste zu einer schönen großen Fläche mit einer ebensolcher großen Bühne!

Klasse! Das sah schon einwandfrei aus und nun sollte hier an der Waldbühne wirklich jeder einen Platz haben um seiner Band und Musik lauschen zu können.

 

Mit einigen kleineren absolut unvorhersehbaren Problemen begann das Festival am Freitag.

Die Lufthansa streikte, auf den Flughäfen herrschte Chaos, so dass einige Gäste und vor allem auch Bands nun keine Chance hatten pünktlich in Deutzen zu sein.

Auch gab es krankheits bedingte Absagen, so dass statt The Eternal Afflict die Band Still Patient? einsprang.

Dies ließen es dann auch gewaltig auf der Waldbühne krachen, es war ein gelungenes Konzert.

 

Trotz allem herrschte eine sehr gute Stimmung, für jeden Musikgeschmack war etwas dabei, auch die Lesebühne (Christian von Aster) wurde sehr gut angenommen.

Einer der abendlichen Highlights waren dann Cat Rapes Dog, die es ordentlich krachen ließen in der Nacht auf der neuen Waldbühne. 

Jetzt zeigte sich auch, welche enormer Platz hier zu Verfügung steht.

Durch den Ausfall von Henric de la Cour spielten M.I.N.E. ein volles Konzert auf der Amphiebühne, jeder Platz war belegt und komplett voll, alle hatten ihren ersichtlichen Spaß am Abend.

 

 

 

 

Der Abend am Freitag bließ ein kühles Lüftchen ab Mitternacht, ein sehr schöner Tag endete … der Sonnabend sollte mit eben solchem schönen Wetter starten wie es Freitags der Fall war.

Einmal kein Regen zum NCN, auch sehr schön. Aber die heftige Sonne meinte es in den Nachmittagsstunden noch viel zu gut mit allen, schattige und luftige Plätze waren jetzt gold wert.

Es war auch der schönste Festivaltag, mit einem sehr gut durchmischten Programm und vollen Bühnen, die Gäste und Fans drängten sich zur Park und Kulturbühne, da ist das Platzangebot immer etwas begrenzt.

Wir nutzen die Gelegenheiten auch zum Treff und Gespräch mit vielen Freunden und Bekannten, dazu das eine und andere kühlende Getränk.

Neugierig wartete man schon im Vorfeld auf die abendlichen Highlights, die Girls under Glass ließen die Waldbühne in Nebelschwaden mystisch verhüllen und erzeugten ein wahren Orkan.

Es wurde tief in die Kiste der Vergangenheit gegriffen, aber ebenso auch neue Stücke präsentiert, die Endes des Jahres veröffentlicht werden. Man darf jetzt schon gespannt sein.

Ein Urgestein, Midge Ure, rockte am Abend die Amphiebühne, einfach sensationell!

 

Schönes und altbekanntes Festivalfeeling kam auch wieder im Jahre 2022 zum nun 15. NCN auf, wie schnell doch die Zeit vergeht, wenn man sich über die Jahre unterhält.

Eigentlich passte alles sehr gut an diesem Wochenende und alle waren auch wieder froh zu einem normalen Festivalbetrieb zurück kehren zu können, so wie wir das gewohnt waren.

Nun ist der Sonntag ja auch leider der Abreisetag, aber auch heute zeigte sich das Wetter von der besten Seite, so wie Forced to Mode, die wohl beste Depeche Mode Coverband die wir kennen.

Besonders der Moment, wo die FANS mit einem FOD ein Feurzeugmeer an Fletch gedachten!

Tolle Stimmung, prima Atmosphäre in den Schwingen der Nacht zu Nitzer Ebb NEP, da kochte die Amphiebühne auf!

Stehender Applaus und zum Ende die alljährige Verabschiedung von Holger und dem NCN Team.

 Ein familiär geprägtes Wochenende der schwarzen Szene, mit einem breiten Spektrum an Bands und Musikrichtungen (EBM, Electro, Neofolk, Goth Rock, Synthie) ging nun wieder einmal zu Ende.

Aber wie immer freuen wir uns auf das kommende NCN in 2023.

Mit herzlichen Dank für alles an Holger und NCN Team, Bands und allen Gästen!

Bis zum nächsten Mal

Bilder:

Galerie 02.04

Galerie 03.04

Galerie 04.04

 

 

Published in Konzerte Berichte
On: 13/09/2022

Wieder war das zweite Stella ein durchschlagender Erfolg. Von keinem der Gäste gab es ein negatives Resümee… allerorten zufriedene glückliche Gesichter.

Das Rezept blieb das gleiche… ein aufmerksames, freundliches Team, eine Bühne mit kurzen Aufbauphasen, keine Gängelung durch unsinnige Verbote, kurze Wege. Kurzum, eine familiäre und lockere Atmosphäre in grüner Umgebung…. Das Familiäre war durchaus wörtlich zu nehmen, die gereiften Musikjünger brachten auch teilweise schon ihre Kinder mit.

Nicht nur auf dem Campingplatz waren die Menschen sich nahe , immer gab es die Gelegenheit für ein Pläuschen… ein Kennenlernen… ein besser Kennenlernen…
oder ein ganz geheimes Underground-Konzert zwischen den Campern….. Großes Danke an Clay und Juli!

Auch die offiziellen Bandauftritte waren gut ausgewählt, motiviert und die Darbietenden sich offensichtlich wohl fühlend.. so wurden die Bands von den Zuschauern dankbar gefeiert… Mein Highlight war einer der seltenen Auftritte von TIAMAT….. So unangestrengt und dabei doch mit solcher Wucht so einen Punch in die Magengrube abzuliefern… grandios.

Ein kurzer Regenschauer lies mich zwar den schon traditionellen, süßen Auftritt von „Kaffee und Kuchen“ verpassen, aber schnell hatte Petrus wieder ein Einsehen und weiter ging es im normalen Programm. Gut angenommen wurde auch die Disko mit Bruno Kramm als DJ unter freien (Baum)Himmel, auch wenn meine Füße darunter litten, das ich mich immer erst so um vier zum Schlafen begab.…. andere blieben eindeutig länger in der Tanzwut….

Selten hat ein junges Festival sich so schnell etabliert.. dabei ist die gern verwendete Beschreibung als kleiner Bruder des WGTs berechtigt aber auch gar nicht mehr notwendig…. Das STELLA NOMINE hat schon aus seinen eigenen Stärken heraus eine eigene Tradition begründet… als überaus liebens- und besuchenswertes Festival am Entenfang Torgau!

Bilder 19.08.2022

Bilder 20.08.2022

Published in Konzert Vorberichte
On: 23/03/2018

Editors im Haus Auensee

„Klassischer Gitarrenrock trifft auf melodische Synthesizerklänge und sorgt für weiche Knie bei den Zuhörern – als Sahnehäubchen gibt's Tom Smiths einzigartige Baritonstimme obendrauf. Gänsehautfeeling garantiert!“ (Arte)